Früher als erhofft hat die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA, die ausgelagerte Profiabteilung des BVB, beim Umsatz die Grenze von 400 Millionen Euro durchbrochen: Im Geschäftsjahr 2016/17 wurde ein Umsatz von 405,7 Millionen Euro gemacht - und damit 29 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Transferbereinigt waren es 328,4 Millionen und damit ein Anstieg von 16,8 Prozent. "Eigentlich hatten wir das ja erst für 2019, idealtypischerweise für 2019 geplant", sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. "Das ist befriedigend und zeigt, dass der BVB weiter auf starkem Wachstumskurs ist." Gründe für den Anstieg waren vor allem die Einnahmen aus der Champions League - nachdem man im Vorjahr noch ind er Europa League gespielt hatte - und gestiegene TV-Erlöse, hauptsächlich aus der Auslandsvermarktung.
Der Gewinn lag nach Steuern bei 8,2 Millionen Euro - ein Rückgang um 21,2 Millionen Euro. Watzke sprach von einem "ordentlichen Gewinn". Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr sei vor allem aus Abschreibungen für Spielertransfers zu erklären. Verpflichtet der BVB einen Spieler, wird die Transfersumme nicht sofort komplett in die Bilanz eingestellt, sondern über die Dauer der Vertragslaufzeit abgeschrieben. Insgesamt lagen die Abschreibungen beim BVB im vergangenen Geschäftsjahr bei 63,4 Millionen Euro. "Wenn du für 100 Millionen Euro Spieler verkaufst und kaufst, musst du schon dafür zwischen 20 und 25 Millionen Euro abschreiben", erklärte Watzke.
Die Kosten für die Mannschaft, die sich aus Gehältern und Prämien zusammensetzen, stiegen auf etwa 128 bis 130 Millionen Euro. Watzke rechnet nicht damit, dass das Wachstum in den kommenden Jahren weniger wird. "Wir peilen jetzt einen Umsatz von 500 Millionen Euro an - auch wenn wir wissen, dass das noch eine Weile dauern kann." Er glaube nicht, dass der Fußball am Ende seiner wirtschaftlichen Entwicklung angekommen sei: "Es gibt zwei große Player, die immer stärker auf den Markt drängen", sagte er. "Das ist einerseits China, wo die Fußballbegeisterung wie in ganz Asien dramatisch wächst. Und die USA, wo auch eine entsprechende wirtschaftliche Substanz hinzukommt."
Eine Blase gebe es nicht. "Das Ende der Fahnenstange ist noch lange nicht erreicht", so Watzke - der dennoch warnte: "Der Hype um die Bundesliga ist größer denn je - aber wir müssen aufpassen, dass die Auswüchse nicht zu groß werden:"Viele Diskussionen, die die Ultraszene angeschoben hat, sind überlegenswert", sagte der BVB-Boss. "Es muss deutsches Prinzip sein, die günstigsten Eintrittspreise zu haben." Auch ein Pokal-Endspiel dürfe nie außerhalb Deutschlands stattfinden. Die Zerstückelung der Spieltage "war dringend nötig, darf jetzt aber nicht weitergehen". Und auch der Erhalt der 50+1-regel, wonach ein Investor nicht die Stimmenmehrheit an einem Klub halten dürfe, sei für den deutschen Fußball wichtig.